Wintergemüse
Sebastian Kneipp war überzeugt, das diejenigen Lebensmittel, die vor Ort wachsen, auch für die Menschen am besten geeignet sind. Auch in den kalten Wintermonaten sind viele Gemüsesorten aus heimischem Anbau frisch erhältlich. Beispielsweise: Wirsing, Rosenkohl, Pastinake, Schwarzwurzel, Feldsalat, Chicoree , Grünkohl und Lauch. Die Kälte macht diesem Wintergemüse kaum etwas aus; bisweilen werden Gewächshäuser und Folien benötigt, um sie vor der Kälte zu schützen. Bei einigen Sorten sorgt der Frost dafür, das Stärke in Zucker umgewandelt wird - was sich natürlich positiv auf den Geschmack auswirkt. Heimisches Wintergemüse wird zumeist frisch geerntet, punktet oftmals durch beseren Geschmack und hat sehr häufig eine große Menge gesundheitsförderlicher Inhaltstoffe. Durch die kurzen Transportwege wird zudem das Klima geschont, da die Produkte nicht mit Flugzeug oder Containerschiff gebracht werden müsen. In der Regel entspricht heimisches Wintergemüse den geltenden Qualitätstandards und ist frei von Gentechnik.

"Wo der Pfeffer wächst, dort soll er auch gegessen werden! Für unser Klima passen am besten Gewürze, die in unseren Gegenden wachsen."
Zitat Sebastian Kneipp

Unter dem heimischen Wintergemüse sticht besonders das Kohlgemüse hervor. Viele wichtige Vitamine, Spurenelemente (v.a. Eisen, Phosphor und Mangan), Mineralstoffe (v.a. Magnesium, Calcium und Kalium) und Ballaststoffe, gleichzeitig wenig Kalorien. Der Vitamin C - Gehalt von Rosenkohl ist beispielsweise doppelt so hoch wie der von Orangen. Weitere wichtige Inhaltstoffe von Winter- bzw. Kohlgemüse sind die sogenannten Glucosinolaten oder Senföle, die auch für den typischen Geschmack verantwortlich sind. Diese sekundären Pflanzenstoffe hemmen das Wachstum von Krankheitserregern und wirken antimikrobiell - besonders bei Infekten der Atemwege und der Harnblase. Die präventiven und gesundheitsfördernden Eigenschaften beruhen auch auf einer Stärkung und Aktivierung des Immunsystems und dazu ergibt sich eine leicht entzündungshemmende Wirkung.

Insofern ist es doch recht schade, das viele Menschen eine Abneigung gegenüber Kohlgemüse hegen - was mitunter an dem speziellen Geschmack und Geruch liegt, den diese Sorten beim Kochen und Dünsten in der Küche verbreiten. Sebastian Kneipp war übrigens ein Liebhaber von Kraut - Schupfnudeln. Wir wisen, das Kneipp beim Thema Ernährung nichts verboten hat - nur das Übertreiben. Nicht nur die Qualität des Esens war für ihn aus gesundheitsförderlicher Perspektive wichtig, auch das Ritual des Speisens, das Zusammensitzen am Tisch: Genus, Freude, Ruhe und Zeit gehörten für ihn ebenso zu einer gesunden Mahlzeit wie frisches Gemüse, Obst und Kräuter.
Quelle: Dr. med.Bernhard Uehleke, Naturheilkunde - Charité Berlin F.d.R. Rainer Kloppstein