Abschlussbericht Tagestour Hildesheim 20.07.2022 „Hildesheim zum Kennenlernen“
Die diesjährige Sommertour 2022 führte uns zu den UNESCO Welterbekirchen in die Domstadt Hildesheim. Mit der S-Bahn Hannover erreichten wir 10.13 Uhr den Hildesheimer Hbf. Bei einem gemeinsamen Spaziergang vom Hbf zur Tourist-Information am Marktplatz in der Innenstadt konnten wir schon ein wenig Hildesheimer Stadtleben auf uns wirken lassen. Die Stadtführung begann 11.30 Uhr auf dem historischen Marktplatz, wo wir bereits das Knochenhauer-Amtshaus, das Tempelhaus, den Rolandstift sowie das Wedekindhaus betrachteten. Alle diese Gebäude versetzten uns gedanklich in frühere Jahrhunderte zurück. Da bereits gegen Mittag die Temperaturskala über 30°C anzeigte, gab uns die Stadtführerin anhand von interessanten Bildern wichtige Erläuterungen (in Berichtsform) zum historischen Marktplatz in der St. Andreaskirche. Auf Grund der Kühle im Kircheninnenraum nahmen wir zu diesem Vortrag auf den Kirchenbänken Platz. Anhand von noch existierenden Fotos und Zeichnungen berichtete sie über den großen Brand 1884 in Hildesheim und dessen verheerenden Zerstörungen, über die Existenzen vieler Gilden und letztendlich von der weiteren großen Zerstörung der Stadt im 2. Weltkrieg. Die St. Andreaskirche wurde 1338 erstmalig urkundlich erwähnt und sie ist bis heute immer eine „Bürgerkirche“ geblieben. Das heißt, die Geschicke dieser Kirche bestimmten immer die Hildesheimer Bürger und nicht die Konfessionen. Diese Kirche besitzt den höchsten Kirchturm Niedersachsens mit 114,5 m (somit ein besonders geschütztes Gebäude). Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des Mariendomes mit einem Rundgang. Besonders zu erwähnen sind hier: 1. die „Bernwardtür“ (älteste mit Figuren verzierte Bronzetür aus dem Mittelalter), 2. das “bronzene Taufbecken“ (aus dem 13. Jh.), 3. zwei „Radleuchter“ (mit jeweils 6 m Durchmesser- ebenfalls erhalten aus dem Mittelalter, sowie 4. die „Krypta“ (mit romanischen Schrein d. heiligen Bischofs Godehard). Und natürlich besichtigten wir den „Tausendjährigen Rosenstock“ an der Apsis des Domes. Er ist ein Wahrzeichen des Bistums wie auch der gesamten Stadt und ein „Muss“ für jeden Besucher. Eine 3. Kirche, die St. Michaeliskirche, machte unsere Führung komplett. Diese Kirche ist eine Basilika in der Form des griechischen Doppelkreuzes (2 Querschiffe und je 1 Chor im Westen und Osten). Das wohl bedeutendste Kunstwerk in der St. Michaeliskirche ist das Deckenbild aus dem 13. Jh. Es zeigt den Stammbaum Christi. Die kunstvollen szenischen Darstellungen, aber auch die außergewöhnliche Farbgestaltung beeindruckte alle Teilnehmer besonders. Hinzu kam, dass während der Führung uns sehr dezente Orgelmusik begleitete. Weil die Studierenden und Absolventen der angeschlossenen KIrchenmusikschulen hier ihre Werke üben um diese dann bei Konzerten vorzutragen. Für uns eine musikalische Umrahmung der besonderen Art. In der Krypta fanden wir Bernwards Grablege. Bernward (993-1022 Bischof von Hildesheim) gründete 996 ein Benediktinerkloster auf dem Michaelishügel- dem Standort der Kirche.
Auf Grund weiter steigender Außentemperaturen bis zu 38 °C waren nur Besichtigungen der Kirchen und deren Innenräumen möglich, die jedoch alle Teilnehmer faszinierten. Zum Abschluss kehrten alle Reiseteilnehmer in „das kleine röstwerk“, eine Privatrösterei, zum gemeinsamen Kaffeetrinken ein. Dort verabschiedeten wir uns auch von unserer Stadt- u. Kirchenführerin und dankten ihr sehr herzlich für die sehr interessanten Informationen zur Stadt-u. Kirchengeschichte in Hildesheim.
Gegen 15.30 Uhr erreichten wir zu Fuß den Hbf und verließen 15.44 Uhr mit dem „erix“ die Stadt Hildesheim in Richtung Hannover. Diese Tagestour wird noch lange in unserer Erinnerung bleiben, denn es gab viele Informationen vom frühen Mittelalter bis zu unserer Gegenwart, also Geschichte und Kultur pur, trotz hoher Tagestemperaturen...
Hans Linke/ Ingrid Danielisz
